DLA
Das
DLA gründete Diplom-Ingenieur Hermann Maey auf Initiative der
Professoren der Technischen Hochschule in Darmstadt; etwa 1933/34 wurde
es deutschlandweit bekannt gemacht, nachdem weitere bekannte
Eisenbahnfotografen wie Rudolf Kallmünzer, Dr. Günther
Scheingraber, Rudolf Kreutzer, Werner Hubert und Carl Bellingrodt ihre
Aufnahmen seinem Kreis hinzufügen konnten/durften. Im Jahre 1944
wurde das Archiv von Darmstadt nach Berlin ins
Reichsverkehrsministerium verlegt und erhielt dort neue
Räumlichkeiten und vor allem neue Möbel, die speziell zur
Aufbewahrung der Glasplatten-Negative angefertigt worden waren.
Doch bei der Eroberung Berlins durch unsere sowjetischen Freunde wurde das Archiv komplett vernichtet,
um die Schränke in die Sowjetunion abfahren zu können. Auch
das Archiv von Werner Hubert in Dresden fiel dem völlig unsinnigen
Bombardement von Dresden durch unsere amerikanischen Freunde zum Opfer,
in erster Linie blieb nur das in Wuppertal im Garten vergrabene
Bildarchiv von Carl Bellingrodt erhalten, Carl Bellingrodt fertigte von
den ebenfalls erhalten gebliebenen Fotoabzügen Reproduktionen an,
so dass es ihm möglich war, das ehemalige Deutsche
Lokomotivbild-Archiv (DLA) nun als Lokomotivbild-Archiv Carl Bellingrodt weiterzuführen.
Leider verstarb Carl Bellingrodt im Jahre 1971 viel zu früh,
seitdem ist seine Sammlung in alle Winde zerstreut, einen Grossteil hat
der Eisenbahn-Kurier von seiner Witwe Annegret erworben; leider sind
immer noch nicht alle Bilder, egal ob sie von ihm selbst gemacht oder
nur reproduziert wurden, zugänglich. Ich möchte daher
versuchen, den Grundgedanken von Dipl.-Ing. Hermann Maey in seinem
Sinne wieder aufzugreifen und gerade dort fortzusetzen, wo das Archiv
Bellingrodt endete, nämlich zur Mitte der sechziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts. Denn als ich Carl Bellingrodt 1962 und Hermann
Maey 1964 kennenlernte, waren sie schon praktisch fotografisch nicht
mehr - bis auf wenige Ausnahmen - unterwegs.
Nun ist das Fotografieren der Lokomotiven, Triebwagen oder Züge ja
die eine Seite der Medaille, die andere ist die leider im Prinzip von
allen Mitarbeitern des DLA bis 1945 stark vernachlässigte
Dokumentation. Also Tag und Ort der Aufnahme und die Besonderheiten,
letztere wurden ab und zu schon aufgeführt (zum Beispiel anderer
Vorwärmer, besondere Ausführung etc.), aber gerade das Datum
und der Ort sind und waren für den Statistiker und zur
Dokumentation genauso wie auch die anderen Angaben enorm wichtig.
Inzwischen sind wir glücklicherweise nicht mehr auf die leicht
zerbrechlichen Glasplatten angewiesen, die - wie oben erwähnt -
oder bei einem plötzlichen Umzug schon einmal zerbrechen
können (und was ja auch passierte), sondern heute haben wir fast
alles digital aufbereitet. Das hat viele Vorteile, so können
selbst aus relativ schlechten Vorlagen oft wieder brauchbare Ergebnisse
hergestellt werden, auch ist die Weitergabe der Bilder in Form von
Bild-Dateien sogar per E-Mail möglich. Durch beliebig
anzufertigende Sicherheitskopien kann hier das Risiko des Verlustes
ziemlich minimiert werden.
Auch heute noch gibt es viele Freunde der alten Baryt-Abzügen im
Format 9x14 cm, die damals Anfang der dreißiger Jahre als Standard
kreiert wurden. Der Vorteil der digitalen Dateien ist, dass jeder die Ausbelichtung nach seinen Erfordernissen vornehmen kann.
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