Bahn-Internet-Magazin

Eine kleine Zeitschrift für Internet-Eisenbahn-Fans

Ausgabe 8  -  August 2008
 

Ein herzliches Willkommen zu einer neuen Ausgabe von BIM. Das Haupt-Thema dieser Ausgabe wird wieder das Fotografieren sein, der Umgang mit Digital-Kameras bzw. deren Ergebnisse. Okay, hierzu gibt es ja die CD 901 Fototipps - aber offenbar nicht jeder kann und will sich diese Ausgabe leisten. Daher hier ein paar Bilder, damit Sie selber entscheiden können, worauf es ankommt. Übrigens wurde die Seite über IM Maerklin aktualisiert. Viel Spass mit dieser Ausgabe des BIM!  Zum ersten Teil schönere Fotos

Der Weg zum schöneren Foto

Der

                    Goldene Schnitt

Zu den Grundsätzen des Bildaufbaues zählt der sogenannte GOLDENE SCHNITT. Bereits in der Antike waren Menschen von einer bestimmten geometrischen Teilung einer Strecke, dem “ Goldenen Schnitt ” besonders angetan. Bereits der griechische Mathematiker Euklid (325 - 270 v. Chr.) erkannte dieses Streckenverhältnis im Rahmen seiner Untersuchungen über “Platonische Körper”.
Im Mittelalter bearbeitete und übersetzte der Mönch Borgo San Sepolcro (1445-1514) Euklids Lehrsätze und er war derjenige, der diese ästhetisch perfekte Streckenteilung “ Göttliche Teilung ” nannte.
Mathematisch gesehen lautet die Formel: Der kleinere Teil einer Strecke verhält sich zum größeren wie der größere zur gesamten Länge.
a : b = b : (a + b)

Aber schön und gut, aber wir haben den Mathematikunterricht schon längst hinter uns und was soll das Ganze für die Fotografie?
Albrecht Dürer, Leonardo daVinci und weitere Maler wendeten in ihren Bildern den “ Goldenen Schnitt ” oder die “ Göttliche Teilung ” an, dergestalt, dass sie das wichtigste Teil im Bild exakt dort platzierten.

Also links ist ein normales Bild im Format von etwa 3:4 (z.B. 24x36 Kleinbilddia) im Goldenen Schnitt geteilt. Die Schnittpunkte der grauen Linien zeigen an, wo das bildwichtigste Teil liegen könnte, also links unten, links oben oder rechts unten bzw. rechts oben.

Auf gar keinen Fall darf sich das bildwichtigste Teil in der Mitte des Bildes befinden, das wäre tödlich.

Bei unseren Eisenbahnbildern ist es ja einfach, die Lok ist das wichtigste Teil, und selbst wenn wir gerade mal nicht aufgepasst hatten und die Lok tatsächlich mitten im Bild ist, vielleicht lässt sich durch die Wahl eines geschickten Ausschnittes etwas retten, wie das linke Beispiel zeigt:

Und wie immer,

wir haben die Qual der Wahl,

hier rechts die

Variante Nummer 1:

Und links die

Variante 2

Und es gibt noch eine weitere Variante, wo ich einfach die Lokomotiv-Nummer 99 222 als bildwichtig ansehe, okay, aufgrund der Dampfentwicklung ist hier der Goldene Schnitt nicht ganz drin,

aber ich sehe es mit dem Goldenen Schnitt ein wenig anders als Euklid: Es reicht, so finde ich persönlich, wenn sich das bildwichtigste Teil im ersten oder zweiten Drittel des Bildes aufhält, ob es nun von oben oder unten gesehen auch im Drittel liegen muss, das ist nur sehr selten machbar und daher besonders schwierig umzusetzen. Denn wir wollen ja Eisenbahn und ihr Umfeld fotografieren und nicht uns strikt nach dem Goldenen Schnitt richten, denn das Fotografieren soll ja noch Spass machen.

 

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